Bundesverband blickt auf FAF in die Zukunft: Wie sieht das Malerhandwerk 2040 aus?


Von:  BV - Elena Naser / 23.04.2024 / 14:00


In den nächsten Jahrzehnten werden Megatrends wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der demografische Wandel, das Maler- und Lackiererhandwerk massiv verändern. In einer Delphi-Zukunftsstudie hat der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz über 500 Betriebe befragt, wie sie sich das Malerhandwerk im Jahr 2040 vorstellen. Die Ergebnisse können Besucherinnen und Besucher auf der FAF in Halle 7, Stand 117 zwischen dem 23. und 26. April 2024 entdecken und diskutieren.


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  • Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, auf der FAF 2024
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  • Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, zur Delphi-Zukunftsstudie "Malerhandwerk 2040"
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„Durch die Delphi-Studie „Malerhandwerk 2040“ wollen wir besser einschätzen können, wie sich unsere Märkte, die Kundenbedürfnisse, die Technik und das Management unseres Handwerks in Zukunft entwickeln werden“, erklärt Guido Müller, Präsident des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz. „Diese Erkenntnisse wollen wir direkt an unsere Betriebe weitergeben. Alle Beteiligten im Maler- und Lackiererhandwerk müssen noch mehr Fantasie dafür entwickeln, wohin die Reise geht – um sich frühzeitig auf Entwicklungen einstellen zu können.“

Ein „Delphi“ ist ein Prognose-Instrument für komplexe und langfristige Vorhersagen. Der Name leitet sich vom antiken Tempel im griechischen Delphi ab, in dem das Orakel der Pythia die Zukunft vorhersagte. Besonders vor großen Ereignissen wurde es regelmäßig befragt: Was bringt die Zukunft?

Anders als die antiken Griechen wollten sich der Bundesverband und seine Industriepartner Graco, Storch-Ciret-Group und Caparol aber nicht auf mystische "Weissagungen" der Götter verlassen, sondern befragte über einen Zeitraum von mehreren Monaten mehr als 500 Betriebe. Dabei wurden weitreichende Thesen über die Zukunft betrachtet. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten dabei bewerten, für wie wahrscheinlich sie die Thesen über das Malerhandwerk im Jahr 2040 halten.

„Die Ergebnisse gehen tiefer, sind belastbarer und konkreter als bei einer "normalen" Umfrage“, erklärt Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes. „Wir leiten die Zukunft auch nicht aus der Vergangenheit ab, wie Standard-Prognosen das machen. Sondern wir kommen auch unerwarteten Faktoren und Wechselwirkungen auf die Spur.“

In die spannenden Szenarien für das Malerhandwerk 2040 können Besucherinnen und Besucher der FAF 2024 zwischen dem 23. und 26. April eintauchen. So werden die Ergebnisse am Messestand des Bundesverbandes von neun Fach- und Meisterschulen kreativ aufbereitet und umgesetzt. Zusätzlich werden Thesen in Illustrationen und Videos präsentiert.

"Wir sollten über die Zukunft sprechen - oder sie findet ohne uns statt!“, resümiert Guido Müller. „Deshalb haben wir uns die Zeit genommen, um gemeinsam über den Tellerrand zu blicken und zu schauen, was uns im Jahr 2040 erwartet.“


Wie ist der Zukunftsdialog abgelaufen?

Schritt 1: Thesengewinnung

Zunächst wurden 40 Interviews mit Experten aus dem Malerhandwerk, der Industrie, Wissenschaft, Forschung und den Medien geführt. Die Themen umfassten die Bereiche Technik, Kunden, Märkte sowie die Zukunft der Arbeit und deren Organisation. Darüber hinaus wurden auch intensiv Studien ausgewertet. Ergebnis waren Thesen über das Malerhandwerk im Jahr 2040.

Schritt 2: Erste Befragungswelle

Dafür schrieb der Bundesverband 1.000 Betriebe an, von denen sich mehr als 50 Prozent (505 Betriebe) an der ersten Befragungswelle beteiligten. Die Teilnehmer nahmen sich 20 Minuten Zeit, um 45 spannende Fragen zu beantworten. Die Ergebnisse wurden im Anschluss aufbereitet und ausgewertet.

Schritt 3: Zweite Befragungswelle

In der zweiten Befragungswelle wurden die 505 Betriebe über die Ergebnisse informiert. Nun konnten sie in einer zweiten Befragungswelle ihre zuvor gegebenen Antworten neu bewerten. Zusätzlich hatten sie auch die Möglichkeit, längere schriftliche Einschätzungen zu ihren Antworten abzugeben.

Schritt 4: Szenarien

Alle Einschätzungen wurden gesammelt, mit Hilfe eines speziellen Auswertungsprogramms sortiert und zu zwei Szenarien verdichtet: Dem „Rückenwind-Szenario“ und dem „Gegenwind-Szenario“. Ob das Malerhandwerk von den Megatrends profitiert (Rückenwind) oder seine Märkte und seine Struktur gefährdet werden (Gegenwind) – das hängt von den Weichenstellungen ab, die die Innungsorganisation und die Betriebe in den nächsten fünf Jahren vornehmen.

Schritt 5: Interaktive Diskussion

Die Ergebnisse des Zukunftsdialogs können ab April 2024 auf einer innovativen Webseite des Bundesverbandes entdeckt und diskutiert werden. Die Teilnahme am interaktiven Dialog steht allen Malerinnen und Malern offen.


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